„Kreativität bricht das Leben auf, lässt neue Kräfte wachsen und führt dich zu dir selbst.“
Marion T. Douret.

Wenn Kreativität etwas so Schönes, so Vitalisierendes ist, muss es einen guten Grund dafür geben, dass so viele Menschen trotzdem auf diese Erfahrung verzichten.
Ich denke, der Grund, warum so viele Menschen, die sich eigentlich kreativ entfalten könnten, gehemmt sind und ihre Kreativität nicht herauslassen, ist Angst. Angst vor dem Scheitern. Erst neulich sagte eine Kursteilnehmerin zu mir „Wenn ich dann immer deine tollen Werke sehe, bin ich frustriert, weil das bei mir nicht so wird.“ (Ich habe dann gleich mal zurück gefragt, wie oft sie schon geübt hat und was sie glaubt, wie oft ich schon geübt habe.) Und dennoch finde ich Vergleichen mit anderen einen ganz schlechten Ratgeber für die eigene Kreativität!

Kreativität in der Kindheit
Solange wir Kinder sind, scheint es leichter, die eigene Kreativität auszuleben. Kinder haben eine unerschöpfliche Fantasie. Als Kind schien alles möglich, wir haben uns die fantastischsten Spiele ausgedacht und alles wurde für uns so lebendig, wie wir uns das ausgemalt haben. Der Kastanienbaum nebenan verwandelte sich in eine Rakete, auf die wir kletterten und mit der wir zum Mond flogen. Stöcke und Steine wurden zu den Materialien und Instrumenten, die wir für unsere Mission bauchten.
In der Kindheit ist unsere Vorstellungskraft grenzenlos. Während wir erwachsen werden, verlieren wir dann aber leider oft diesen Zugang zu unserer Kreativität, zu unserem freien Selbstausdruck. Die Schule beginnt, wir bekommen Aufgaben gestellt, im Kunstunterricht muss das Bild genau den Vorgaben der Lehrkraft entsprechen. So war es zumindest bei mir. Plötzlich gab es Kategorien: Gut. Schlecht. Besser als oder schlechter als… Wir verglichen uns bzw. wurden verglichen – und ich war in Kunst schlecht!
Im schlimmsten Fall sagt vielleicht sogar eine Lehrer*in oder ein Elternteil zu uns: “Du kannst leider gar nicht malen.” Oder – wie es bei meinem Sohn in der Grundschule war: “Das Ende deiner [Bilder-] Geschichte ist nicht schlüssig erzählt.” Ich fand es sehr schlüssig, es war nur nicht das, was die Lehrerin erwartet hatte!
Das Schlimme ist: wir glauben es. Wir fangen an, unsere Kreativität in uns zu verschließen, legen den Pinsel oder Stift weg und machen nur noch das, was verlangt wird. Am Ende des Tages sind wir dann aber frustriert.

Würden wir zu unseren Ideen stehen, hätte das unweigerlich einen Preis: Wir könnten abgelehnt werden. Wir könnten schlechte Noten bekommen und das wollen wir natürlich nicht.
Das Problem ist aber – auch unsere Kreativität verstummen zu lassen, kostet einen Preis. Dieser Preis ist das Gefühl von Eingeschränktheit, von Versäumnis, von fehlender Tiefe und mangelnder Lebendigkeit.
Die gute Nachricht: es ist nie zu spät, etwas zu ändern 😊 Wenn meine Kunstlehrerin wüsste, dass ich heute mit Kunst Geld verdiene, würde sie sich sicher wundern!
Du möchtest auch diese Erfahrung machen? Dich auf die kreative Reise begeben und deine Kreativität wieder freilassen? Wunderbar!

Mit diesen 3 Tipps kannst du deine Kreativität aktivieren:
Tipp 1: Zurück zu den Kreativität Wurzeln
Wie oben erwähnt, waren wir als Kinder kreativer. Um das wieder auszugraben, kannst du also öfter Dinge tun, die du als Kind gern getan hast. Du findest solche Aktionen lächerlich? Wunderbar! Je schräge es dir heute als Erwachesene*r vorkommt, desto besser. Mit Glitzerstiften kritzeln, Kastanienmännchen bauen, Knallbonbons nach Farbe sortiert auf der Zunge prickeln lassen…. Erstelle eine Liste mit Dingen, die du als Kind geliebt hast. Mache mindestens eine Sache von dieser Liste pro Woche.

Tipp 2: Kreative Spielzeit
Nimm dir eine Stunde pro Woche Zeit, in der du absichtslos kreativ bist. Es ist völlig egal, was du tust. Die Beschäftigung muss kein Ziel haben, ihr Ergebnis braucht keiner zu sehen. Du kannst das auch gern in einem Skizzenbuch tun. Mehr Ideen dafür findest du in diesem Blogartikel. Diese eine Stunde dient nur dem Zweck, Spaß zu haben. Probiere Dinge und Material aus, verwerfe, was dir nicht gefällt, aber sei großzügig mit dir selbst und lasse den inneren Kritiker doch gern mal außen vor. In dieser Stunde musst du nichts „Großartiges“ schaffen. Es geht nur um das Tun, um die reine Aktivität an sich. Wenn du während dieser Stunde geträumt, geschrieben, gemalt oder musiziert hast, dann ist alles erreicht, dann ist alles richtig. Um mehr geht es nicht.

Tipp 3: Triff Gleichgesinnte
Seit ich den Schreibsalon habe, weiß ich, dass wenn Menschen gemeinsam kreativ sind, eine ganz besondere Stimmung entsteht. Also such dir eine Gruppe Menschen, die liebt, was du liebst. Dafür müsst ihr nicht einmal besonders viel miteinander reden – alleine die Anwesenheit anderer kreativ schaffender Menschen scheint etwas zu verändern. In unserem virtuellen Schreibsalon treffen wir uns einmal im Monat über Teams und schreiben gemeinsam. Es entstehen Dinge, die jede*r für sich allein wahrscheinlich so nicht geschaffen hätte. Also triff dich mit Gleichgesinnten, analog oder digital. Kommt zusammen und geht eurem kreativen Tun nach. Diese Treffen werden deine Kreativität immer wieder neu entfachen.

Wenn du dich uns anschließen möchtest, bist du herzlich willkommen. In den Schreibsalon kannst du jederzeit neu dazukommen. Auf dieser Seite kannst du alle Details dazu gern nachlesen. Wir freuen uns auf dich!