Schreibst du noch mit der Hand, oder hüpfst du nur noch über die Tastatur von PC, Tablet und Handy? Dann pass auf, denn das Schreiben mit der Hand ist mehr als eine vermeintlich anachronistische Liebelei.

Am Ende dieses Beitrags findest du übrigens eine kostenlose Übung, mit der du in nur 3 einfachen Schritten deine Handschrift sofort verbessern kannst.

Wusstest du, dass beim Handschreiben zwölf Hirnareale aktiv sind und mehr als 30 Muskeln und 17 Gelenke zusammen arbeiten? Studien zeigen, dass die bewusste Bewegung eines Stiftes über Papier sowohl die Kreativität als auch die Konzentration fördert. Darüber hatte ich hier schon einmal geschrieben. Nun, mit der Handschrift ist es wie mit vielen Dingen, die die Menschheit bereits seit Jahrhunderten begleiten: Manche halten sie für völlig veraltet, andere für schön und wichtig und darum für besonders erhaltenswert.

handschriftliche Notizen

Der Ursprung der Handschrift: Mehr Zeichnung als Buchstabe

Chirografie, also das Schreiben mit der Hand, entstand als älteste und ursprüngliche Form von Schriftzeichen schon ca. 3300 v. Chr. in Mesopotamien: Diese frühe Form der sumerischen Keilschrift ist – neben den ägyptischen Hieroglyphen – die heute älteste bekannte Schrift. Sie wurde mit einem Schreibgerät aus Schilfrohr in weichen Lehm geritzt. Andere antike Beschreibstoffe waren Holz, Baumrinde, Blätter, Stein und Metall.

Tafel mit Keilschrift

Quelle: Pixabay

Entwicklung der Handschrift Von der Kurrent- zur Ausgangsschrift

Über die Jahrhunderte gab es in Deutschland viele Arten, um Schülerinnen und Schülern das Schreiben mit der Hand beizubringen. Nicht nur unterscheiden sich im Laufe der Zeit die Schriftarten, sondern auch die Art, wie Schrift vermittelt wurde.

Die deutsche Kurrentschrift, die seit Beginn der Neuzeit bis ins 20. Jahrhunderts die allgemeine Verkehrsschrift im gesamten deutschen Sprachraum war, wurde von der Sütterlinschrift abgelöst. Diese wurde als Schriftmuster von Ludwig Sütterlin in den Schulen eingeführt. Wenn dich das Thema interessiert, lies mal hier oder schau dir meinen Onlinekurs zur Deutschen Schreibschrift an. In den 1940er Jahren wurde die Deutsche Schreibschrift dann verboten und durch die lateinischen Schrift ersetzt.

Grundschrift

Quelle: www.br.de/wissen

Eine schöne Handschrift: mit Links

Nicht nur Barack Obama schreibt linkshändig, auch einige andere US-Präsidenten gehören zu den „Lefties“, u.a. George Bush und Bill Clinton. Linkshänder finden sich auch unter anderen Berühmtheiten wiez.B. Queen Elizabeth II., Paul McCartney, Pink oder Bill Gates. Viele Künstler, Dichter und Denker schufen ihre Werke mit Links, darunter Karl Lagerfeld, Friedrich Nietzsche, Albert Einstein, Isaac Newton und Marie Curie.

Ca. 10 % der Deutschen sind Linkshänder. Die Ursache der Linkshändigkeit ist bislang ungeklärt. Manche Wissenschaftler gehen davon aus, dass sie angeboren sei. Der genetische Anteil wird auf 25 Prozent geschätzt. Aber auch der Hormonmix im Mutterleib, Geburtskomplikationen, -ort, -monat, -jahr und -gewicht sowie soziale Einflüsse sollen eine Rolle spielen können. Andere Experten vermuten eine Dominanz der rechten Hirnseite (bei Rechtshändern ist die linke Hirnhälfte dominanter).

Früher war Linkshändigkeit gesellschaftlich nicht gut angesehen und die Kinder wurden „umerzogen“. Beim Umtrainieren werden zwar beide Gehirn-Seiten gefordert, doch die motorische Kontrolle geht weiterhin von der rechten Hirnhälfte aus. Aus diesem Grund können Linkshänder niemals dieselbe Leistung mit der rechten wie mit der linken Hand erbringen, genauso wie es Rechtshänder nicht mit der linken Hand können.

Heute wird die “Umerziehung” als problematisch betrachtet, da sie feinmotorische Störungen oder gar Sprachprobleme wie das Stottern nach sich ziehen kann.

Wie ist es jetzt mit dir?

Hast du Lust, mal wieder etwas für deine Handschrift zu tun? Dann hol‘ dir doch mein kostenloses Freebie. Darin verrate ich dir 3 Tricks, wie du deine Handschrift sofort verbessern kannst.

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